Solidarität und Verantwortung für Afrika
Die Kolonialzeit hinterlässt bis heute auch in Sambia ihre Spuren: Ein Ölbild des bekannten sambischen Malers Stephen Chipango Kappata um 1980. Der 1936 geborene Autodidakt, der in der damaligen britischen Kolonie Nordrhodesien (heute Sambia) aufwuchs und die Herrschaft der Kolonialmacht bis zur Unabhängigkeit 1964 erlebte, porträtiert darauf den entwürdigenden Alltag. Der Titel: „Die Ausbeutung des Menschen durch Menschen unter dem kolonialen und föderalen Joch der Regierung, das auf den schwarzen Afrikanern lastete.“
Situation jugendlicher Aidswaisen in Sambia
Wenn Eltern an den Folgen einer HIV-Infektion sterben, trifft es besonders Kinder und Jugendliche hart. Verwandte sind zwar oft bereit, Unterkunft zu gewähren, meist gegen Mitarbeit im Haushalt oder auf dem Feld, aber die fälligen Schulgebühren können sie kaum aufbringen. Für die betroffenen Mädchen und Jungen bedeutet das: Sie müssen ihre Ausbildung ganz abbrechen oder immer wieder einige Trimester aussetzen, um selbst das nötige Geld für ihren Lebensunterhalt und – wenn möglich – das Schulgeld zu verdienen. Mädchen werden früh zur Heirat gedrängt und oft auch früh schwanger.
Leben in bitterster Armut
In staatlichen Internatsschulen, wo von der Seife über das Essgeschirr bis hin zur Matratze meist alles selbst mitgebracht werden muss, sind viele in Not geratene Jugendliche außerdem gezwungen von Mitschülern das Nötigste zu erbetteln. Aus Gesprächen mit unseren Stipendiaten geht hervor, wie bedrückend und beschämend sie diese Situation empfinden.
Hilfe von außen nötig
Die Schulen versuchen so lange wie möglich, die Mädchen und Jungen zu halten, auch wenn die Schulgebühren nicht mehr gezahlt werden. Aber da die Zahl der Armen in Sambia weiter über die Hälfte der Bevölkerung ausmacht, sind die Schulen nicht in der Lage, für längere Zeit die anfallenden Kosten zu tragen. Mit seinen Stipendien leistet WISEKIDS einen kleinen Beitrag, um verarmten und verwaisten Jugendlichen den Schulbesuch zu ermöglichen. Der Besuch einer Sekundarschule ist fast für alle Berufe erforderlich.
Auf unseren Projektreisen reden wir viel mit unseren Stipendiatinnen und Stipendiaten. Lesen Sie selbst, was uns die Jugendlichen erzählen:
Universe, 16 Jahre
Wenn man Brüder und Schwestern hat, die man in die Schule schicken möchte, die aber nicht zur Schule gehen können, weil man überhaupt kein Geld hat, was kann man da tun? Aber es gibt ja so viele Waisen hier in Sambia, die niemanden haben, der für sie sorgt. Ich bin sehr glücklich, dass Leute aus Deutschland mir helfen und ich hoffe, auch einmal anderen helfen zu können."
Maambo, 14 Jahre
Ich will mich in der Schule sehr anstrengen und fleißig lernen. Was ich dringend brauche ist Kleidung und Schuhe. Gott wird euch für eure Hilfe segnen und viele gute Tage geben und ich bitte euch, auch andere Schüler zu fördern.
Chishimba, 17 Jahre
Ich möchte dazu beitragen, dass die Lage in Sambia sich bald bessert, vor allem im Gesundheitsbereich. Als mein Vater vor zwei Jahren starb, habe ich selbst erlebt, dass es keine medizinische Versorgung gab, wir ihm nicht helfen konnten. Deshalb möchte ich Ärztin werden und besonders die Menschen draußen in den Dörfern versorgen. Fast alle leiden unter Malaria – und nicht wenige haben Aids.
Catherine, 17 Jahre
Wenn ich die Schule beendet habe, würde ich am liebsten meine Brüder und Schwestern zu mir nehmen, so dass wir endlich wieder zusammen leben könnten. Jetzt sind sie nach dem Tod unserer Eltern bei einer Großmutter und bei einem Onkel untergebracht. Ich würde auch versuchen, für andere Waisenkinder zu sorgen und den Lebensstandard für mich und die anderen zu verbessern. Ich bitte euren Verein, eure Hilfe so lange wie möglich fortzusetzen, denn, das was ihr für uns tut, ist sehr gut.
Frederick, 18 Jahre
Mit euerem Stipendium kann ich dieses Jahr die Schule abschließen und möchte gerne ein Ingenieur-Studium beginnen. Vielleicht kriege ich einen freien Studienplatz. Den Menschen in Deutschland möchte ich Mut machen, Menschen in Not, wie bei uns hier in Sambia, weiterhin Beistand zu leisten. Dafür möchte ich mich bedanken und euch Glück und Erfolg und Gottes Segen wünschen.
Hope, 16 Jahre
Mein Vater starb bei einem Autounfall, danach vertrieben uns seine Verwandten aus dem Haus und behaupteten, meine Mutter sei schuld an seinem Tod. Jetzt ist meine Mutter krank und kann nicht mehr arbeiten. Die Schulbildung, die ihr mir bezahlt, hilft uns, später eine Existenz aufbauen zu können und auch anderen zu helfen, wenn sie Hilfe wollen. Gottes Segen!
Chester, 17 Jahre
Im Moment geht es mir gut, weil ihr mein Schulgeld bezahlt. Ich bin dankbar, dass es Leute gibt, die ein Herz für die Bildung junger Menschen haben. Bildung gibt mir die Chance, selbst einmal erfolgreich zu sein, der Gesellschaft etwas zurückzugeben und für meine Familie und auch andere zu sorgen. Allerdings muss ich in den Ferien Geld dazuverdienen, um mir Extra-Lernkurse, Schulbücher und neue Schuhe leisten zu können.
Joshua, 15 Jahre
Mein Vater ist einfach abgehauen, meine Mutter ist zu schwach, um Geld zu verdienen, meine ältere Schwester versucht uns durchzubringen. Schulgeld kann niemand mehr bezahlen. Wenn es euch nicht gäbe, wäre ich traurig und verloren, so aber habe ich ein Lächeln im Gesicht, weil ich weiter zur Schule gehen kann. Vielen Dank, ihr werdet nicht bereuen, mir geholfen zu haben.